
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Die IG BOHR ist der Zusammenschluss von
Bürgerinitiativen, die sich bei Planung und
Bau der Aus- und Neubaustrecke Karlsruhe-Basel
für eine menschengerechte, umweltverträgliche und zukunftstaugliche Rheintalbahn im Streckenbereich Offenburg-Weil am
Rhein einsetzen. Dazu haben sie mit der Region Südlicher Oberrhein die Gesamtalternative
BADEN 21 entwickelt, die dem Qualitätsanspruch der Anrainerkommunen und
ihrer Bevölkerung gerecht wird. Verantwortungs- und Entscheidungsträger aus Bund und Land konnten von
BADEN 21 überzeugt werden. Die Vorhabenträgerin DB InfraGO
befasst sich derzeit intensiv mit der entsprechenden Planung.
Nach Abschluss der Planungen und z.T. bereits erfolgter Erteilung des Baurechts sieht die IG BOHR
eine weitere Aufgabe darin, die geplanten Baumaßnahmen durch Teilnahme an den regelmäßigen Sitzungen der Regionalen
Begleitgremien zu den betroffenen Planfeststellungsabschnitten kritisch zu verfolgen und konstruktiv zu bewerten.
Die Auswirkungen auf Verkehre, Wohngebiete, Flächenverbrauch und Umweltbelange während der 5-6 jährigen Bauzeit
sind auf ein verträgliches Minimum zu begrenzen. Kommunale Allianzen mit den vom Bahnbau betroffenen Städten und
Gemeinden wurden bereits organisiert und sind diesbezüglich aktiv.
Impulspapier zum Deutschlandtakt
Die Neu- und Ausbaumaßnahme Karlsruhe-Basel wird von der Bahnbranche als Etappenteil des
Zielfahrplans Deutschlandtakt gesehen. Das Konzept Deutschlandtakt in seiner aktuellen Version 3.0 wird als zu
überambitioniert, zu teuer, zu umweltschädlich, zeitlich zu spät und insgesamt sehr kritisch gesehen. Die IG BOHR
schließt sich dieser Kritik an. Ein auf Bahnkundenwunsch funktionierender Betrieb auf der Schiene darf nicht nur
"öfter, schneller, überall" (Slogan der Eisenbahnverkehrsunternehmen) erfolgen, sondern vor allem
zuverlässig, pünktlich und komfortabel. Einer der größten Hemmschuhe und Störfaktoren ist nicht nur aus unserer Sicht
die Hochgeschwindigkeit im Schienenpersonenfernverkehr, der im Bahnbetrieb eine viel zu hohe Bedeutung zugemessen wird.
Aus unserer Planungsalternative BADEN 21 könnte ein attraktives regionales Taktsystem "Oberrheintakt"
entstehen, wenn die an sich gute Idee eines Deutschlandtakts in ein realistisches Fahrwasser für eine gelingende
Umsetzung in vernünftiger Zeit geraten könnte. Dazu haben wir ein Impulspapier erstellt:
Deutschlandtakt ja, aber anders -
Ein zuverlässiger regionaler "Oberrheintakt" als Etappenziel
Das Projekt "Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe-Basel" neu denken
Kritikpapier zur Hochgeschwindigkeit
Das Projekt Deutschlandtakt, das dem Bahnkunden mit dem Slogan "öfter-schneller-überall"
mit dem Bau von Rennstrecken bis 300 km/h einen attraktiven Schienenverkehr verspricht, entspringt den Wünschen der
Bahnbranche, die das milliardenschwere Unterfangen vom Steuerzahler finanziert haben möchte. Der Großteil der
steuerzahlenden Bahnkunden hat jedoch eine andere Vorstellung davon, was einen attraktiven Bahnbetrieb ausmacht:
Takt vor Tempo, öfter und überall ja, nicht unbedingt schneller, aber unbedingt pünktlich, zuverlässig und komfortabel.
Mit Bahnexperten und fachkundigen Journalisten ist sich die IG BOHR einig, dass die Behauptung,
der Deutschlandtakt sei nur mit Tempo 300 fahrbar, eine Nebelkerze ist. Ein Verzicht auf die extreme Hochgeschwindigkeit
auf wenigen Trassen schädigt den Deutschlandtakt keineswegs, eher ist das Gegenteil der Fall. Mit auf Kante genähten
Höchstgeschwindigkeiten wird an den Erfordernissen eines integralen Deutschlandtaktes mit stabilem Fahrplan vorbeigeplant.
Nicht die Raserei auf der Schiene ist für die Kundenzufriedenheit maßgebend, sondern eine hohe Reisegeschwindigkeit auf
einer gut vernetzten Flächenbahn, mit der mehr Fahrgäste schneller und besser ans Ziel kommen als bei einem
kapitalintensiven und klimaschädlichen Neubau von Hochgeschwindigkeitsstrecken. Priorität für den Beitrag des
Verkehrssektors zum Klimaschutz haben der öffentliche Nahverkehr und der Güterverkehr, Renommierstrecken sind dafür
nicht erforderlich und eher störend.
Neben der enormen Lärm- und Erschütterungsbelastung der Trassenanwohner sind mit der
Hochgeschwindigkeit der Bahn weitere erhebliche Nachteile verbunden:
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